Meine inhaltlichen Interessen liegen vor allem in den folgenden Bereichen:
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Gesundheitspsychologie
Psychologische und andere Faktoren, die uns helfen, uns gesund zu erhalten, haben mich seit Beginn meiner beruflichen Entwicklung beschäftigt. Damals waren es Projekte zum Risiko- und Schutzverhalten gegenüber HIV/AIDS, Prävention und Gesundheitsförderung, später folgten eigene Projekte z.B. zu Lebensmitteln mit gesundheitlichem Zusatznutzen und die Ausarbeitung von Konzepten einer Gesundheit in allen Politikbereichen. Früher auf den Höhen des Schwarzwaldes und heute beim Betrachten von ruhig weidenden Rindern wird der - auch wissenschaftlich belegte - positive Einfluss der natürlichen Umgebung auf unser Wohlbefinden immer wichtiger für mich.
Rehabilitation
Zum Gesundsein gehört, eine erfüllende Beschäftigung ausüben zu können. Die Rehabilitation zielt darauf ab, dass dies trotz körperlicher oder psychischer Einschränkungen gelingt, und das zum Nutzen des Individuums, aber auch der Gesellschaft mit Hinblick auf Beschäftigung, Steuereinnahmen und Vermeidung von Kosten der Frühberentung. Die subjektive Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit ist ein wichtiger Faktor für das Erreichen der objektiven gesellschaftlichen Ziele.
Psychiatrie
Mein Zivildienst in der stationären Akutpsychiatrie hat mich zum Psychologiestudium geführt und ein kritisches Bewusstsein dafür gefördert, was Gesundheit und "normales" Verhalten und Erleben sind. Manche psychiatrischen Patientinnen und Patienten leiden subjektiv nicht, was ein wichtiges Indiz für "Krankheit" wäre. Körperliche und soziale Funktionen können jedoch deutlich gestört sein. Auch die neuropsychologischen Erkenntnisse der vergangenen Jahre können nicht allgemeingültig erklären, wo die Grenze zwischen Gesundheit und Behandlungsbedürftigkeit verläuft. Wo noch kein massiver objektiver Schaden droht, da eröffnet unsere immense mentale Variabilität uns weit ausgedehnte individuelle Lebensentwürfe, die von der Umgebung oft Toleranz fordern, aber auch neue Möglichkeiten bieten.
Innovation im Gesundheitssystem
Was ist neu, was eine Innovation? Innovationen sollen jedenfalls nicht in Köpfen oder Labors stecken bleiben, sondern als Produkt oder Dienstleistung ihre Zielgruppe erreichen. Neue Pharmazeutika und Behandlungsarten haben unser Leben entscheidend verbessert; umwälzende Fortschritte kamen aber auch von systemischen Veränderungen innerhalb und außerhalb des Gesundheitssystems. Rudolf Virchow sah im Bildungsstand, aber auch in technischen Gegebenheiten wie der Abwasserentsorgung wesentliche Determinanten der Gesundheit. Heute ist es wiederum der Städtebau, der unsere Gesundheit angesichts der Klimaerwärmung schützen soll. Innovation für mehr Gesundheit endet niemals und umfasst unsere eigenen Denkgewohnheiten.
Lebensmittel mit gesundheitlichem Zusatznutzen
Der britische Schiffsarzt James Lind gilt als der erste, der eine klinische Studie durchgeführt hat. Er prüfte den Einfluss der Ernährung auf das Ausbrechen von Skorbut. Die Notwendigkeit einer "gesunden", gemischten und vitaminreichen Ernährung ist inzwischen allen bekannt. Functional foods können dabei helfen. Heute kennen wir epigenetische Faktoren, die durch Nahrungsinhaltsstoffe gesteuert Gene ein- oder ausschalten und so Gesundheit und Körperfunktionen beeinflussen. Über-, Unter- und Fehlernährung sind immer noch ein Problem vieler. Ressourcenknappheit, Klimawandel und demographischer Wandel erfordern neue Wege, unseren Nährstoffbedarf zu definieren und die notwendigen Lebensmittel zu erzeugen.
Landwirtschaft
Bauern und Bäuerinnen waren schon immer unterschiedlichen, oft widersprüchlichen Anforderungen unterworfen: der Versorgung der eigenen Familie, dem Bedarf der Gesellschaft an Lebensmitteln und anderen pflanzlichen und tierischen Rohwaren, Klima, Wetter, Boden und Niederschlag, lokalen und globalen Märkten für Einsatzstoffe und Produkte, Finanzierung, Arbeitsmarkt, Erbrecht, Kultur, technologischer Entwicklung, und nicht zuletzt dem Naturschutz. Einseitige Weichenstellungen haben oft zu Ertragssteigerungen, aber immer wieder zur Abkehr von den natürlichen Kreislaufprozessen, zum Verlust der Synergien und damit zu massiven negativen Nebeneffekten geführt. Heute werden mit Robotik, vertical farming, Aquaponik, Rückgewinnung von Nährstoffen und vielem anderem neue Ansätze sichtbar. Und glücklicherweise ist die Romantik des einfachen Lebens auf dem Lande noch nicht ganz verloren gegangen.